Lorenz: Tagebuch April 2016

Viele Ameisen und Ratten

Nagetiere

Mein größter Servicekunde ist eine Fluggesellschaft auf dem Servicegelände des neuen Großflughafens BER. Dort betreue ich die Hangars, neue und alte. Der Kunde hat panische Angst vor einem Mäusebefall, denn wenn da eine Maus in ein Flugzeug krabbelt und eine Datenleitung kappt, kann das verheerende Folgen bis hin zum Absturz haben. In den Datenschränken sind sie kaum mehr aufzuspüren, weshalb hier viel prophylaktisch gearbeitet wird und ich regelmäßig Köder auslege. Wie die Schäden aussehen würden, zeigt das Titelbild. Auch Vögel nisten gern in den Hangars – ich versuche dann, sie mit Blendmitteln aus der Dachkonstruktion zu jagen.

Ganz kurios: Ein Kunde hatte einen Marder auf dem Dachboden – dieser wird als Speicher genutzt, weil kein Keller vorhanden ist. Der Marder ist aber nicht durch die Unterspannbahn durchmarschiert, sondern hat sich in der Dämmung ausgelassen. Dann hab ich da alle zugänglichen Bereiche gepudert. Den Kunden traf ich am Wochenende beim Bäcker und bis jetzt ist alles gut. Wir haben allerdings die Stelle nicht gefunden, wo der Marder reingekommen ist.

 

Intern

Für einen Großkunden habe ich die Software Hygitec angeschafft. Das hat sich gelohnt – ich arbeite sehr gerne damit. Wir sind dazu verpflichtet, Statistiken zu erheben und Analysen zu machen, das macht das System fast alleine. Meine eigene Arbeit ist da gegen Null gesunken. Das ist wunderbar! Ein Fotosystem
ist da auch mit drin.

Ärger des Monats

Mein Auto ist kaputt gegangen. Das hat mich ziemlich genervt. An der Lenkung war was nicht in Ordnung. Die haben’s dann in der Werkstatt probiert, kostengünstig zu reparieren, das ging einen Tag und dann ist es wieder aufgetreten. Nach 14 Tagen war das Ersatzteil immer noch nicht bestellt und das Problem wurde immer schlimmer. Ich bin dann in die Werkstatt gefahren und hab gesagt, das muss jetzt gemacht werden, zwei Tage später war es dann fertig.

Freude des Monats

Bei seiner Sichtkontrolle hat der Haustechniker keinen Rattenbefall festgestellt, doch nachdem er Zugang zum Unterwannenbereich einer Wohnung geschaffen hat, sind die Spuren unübersehbar: Die Fußbodenentwässerung ist offen und überall liegt Rattenkot. Die Köder haben voll angeschlagen – gleich vor der FE liegt eine tote Ratte. Da hab ich mich gefreut.

Krabbeltiere

In den letzten Tagen hatte ich viele Einsätze wegen Ameisen. In einem Industriebetrieb war ein Aufenthaltsraum betroffen, da geistern Ameisen rum und plündern die Mülltonnen. Letztes Jahr war ich auch schon dort. Wir haben hier gerade Temperaturen um die 8 Grad, deshalb habe ich nur zwei Ameisen gefunden. So konnte ich aber immerhin die Art feststellen, Wegeameisen, um das richtige Gel zur Bekämpfung zu wählen. An der Außenwand habe ich Streumittel ausgebracht.

Im Hinterhof eines kleinen Hauses in Potsdam fand ich in einer Ecke mehrere Rotrückige Hausameisen (Lasius brunneus). Sie waren im Bereich eines bis zum Boden reichenden Fensters hinter einer Scheuerleiste versteckt. Im Außenbereich am Haus habe ich ein Ameisenstreumittel eingesetzt und im Inneren mit Ameisengel gearbeitet. An verschiedenen Stellen des Zimmers kamen auch zwei verschiedene Ködergele zum Einsatz. Nach zehn Tagen komme ich nun zur Kontrolle wieder und ich habe ordentlich gearbeitet. Es ist nichts mehr zu sehen. Zur Sicherheit gele ich aber trotzdem noch mal nach. Mieter und Hausverwaltung sind zufrieden.

Bei mir im Ort hat der Betriebsleiter eines mittelständischen Unternehmens neben dem Eingang Wespen festgestellt und möchte diese von mir entfernen lassen. Vor Ort muss ich leider feststellen, dass die Insekten nicht fliegen. Nach den angelegten Hügeln handelt es sich aber um Solitärbienen. Die Empfangsdame konnte ich davon überzeugen, die Situation zu beobachten und sich zu melden.

In einem Asylbewerberheim in Schönfeld habe ich vor knapp vier Wochen eine Schabenbekämpfung mit Gel und Leimfallen begonnen. In zwei Tagen habe ich 60 Zimmer durchgearbeitet. Jetzt steht die Kontrolle der Maßnahmen an. Nach anstrengenden fünf Stunden und 25 kontrollierten Zimmern kann ich eine positive Bilanz ziehen: In fast keinem Zimmer sind lebende Schaben sichtbar und überall liegen tote Tiere. Die Heimleitung ist mit dem Ergebnis zufrieden.

Unser Tagebuch-Autor

Jörg Lorenz: Seit 1986 arbeitet er als Schädlingsbekämpfer in unterschiedlichen Firmen, im Sommer 1990 beendete er seine Meisterausbildung in der DDR. Seit 2008 ist er Alleinunternehmer in Berlin und Umgebung. Zu Beginn seiner unternehmerischen Tätigkeit lag sein Schwerpunkt im Holz- und Bautenschutz. Im Februar 2013 hat Jörg Lorenz seinen Betrieb nach ISO 9001/2008 zertifizieren lassen. Seit drei Jahren ist er nur noch in der reinen Schädlingsbekämpfung tätig und bietet seinen Servicekunden seit zwei Jahren die Datenerfassung der Kontrollen elektronisch via Hygitec an. Seine Frau unterstützt
ihn seit März bei der Büroarbeit.

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