Lergon: Tagebuch August 2015

Endlich weniger Wespen

Jobgeschäft

Na, das war mal ein heftiger Eichenprozessionsspinner- Befall. Die Zweige waren schon richtig kahlgefressen und die Kotansammlung unter dem Baum war beachtlich. Der Anlass, uns zu rufen: Mitarbeiter der Straßenmeisterei hatten nach dem Mähen der Rasenfläche unter dem Baum mit erheblichen Ausschlägen zu kämpfen. Der ganze Bodenbereich war voll mit EPS-Brennhaaren. Erstaunlich: Obwohl meine Mitarbeiter im Schutzanzug mit Schutzmaske im Einsatz waren, hatte einer
von ihnen dennoch Hautprobleme, wenn auch nicht in dem Ausmaß wie die Straßenmeisterei-Mitarbeiter. Allerdings handelt es sich hierbei um den untenstehenden Mitarbeiter, der etwas leichtere Schutzkleidung hatte als der direkt am Befall arbeitende.


Eine wahre Schönheit dieses Wespennest. Weg musste es trotzdem, denn es war unzumutbar für die
Bewohner. Man konnte die Kellertür nicht weit öffnen, ohne das Nest zu treffen. Und der Hauseingang, der sich direkt über dem Kellerfenster befand, durch das die Wespen ständig ein- und ausflogen, war kaum noch normal benutzbar, weil man am Ausflugs-Kellerfenster vorbei musste.

Das darf ja wohl nicht wahr sein! Hier wurde ich wegen eines Rattenbefalls gerufen. Bei der Inspektion entdeckte ich unter den Regalen zurückgelassene Rattenköderboxen verschiedener Firmen. Der Clou: Eine Firma hatte sich sogar erdreistet, ihre Köder in die Köderbox eines anderen Schädlingsbekämpfers zu legen. Aber wie? Nicht einmal richtig! Der Auftraggeber hatte keine Ahnung, was da alles unter seinem Regal herumlag.

Intern

Ich habe ein weiteres Atemschutzgerät mit Gebläseunterstützung angeschafft. Das erleichtert die Arbeiten mit Atemschutz erheblich. Guter Kauf, wir kennen das Gerät schon.

Ärger des Monats

Ja klar, jeder Kunde hat das schlimmste Wespennest und die schlimmste Allergie, so dass ich zu ihm sofort kommen muss, während die anderen warten sollen. Und sicher doch, auf Nachfrage sind alle Nester superleicht und ohne viel Aufwand erreichbar. „Nein, nein, Herr Lergon, Sie brauchen keine hohe Leiter, Sie können uns ganz einfach mal eben dazwischen schieben.“ Und dann kommt man zum Kunden
und plötzlich ist alles ganz anders. Das nervt!

Freude des Monats

Es mag komisch klingen, aber ich bin unglaublich froh, dass die Wespenplage endlich nachlässt. Komisch, weil man sich doch nicht freut, wenn ein Umsatzbringer wegfällt? Ich versteh das Gerede vom Wahnsinnsumsatz nicht so ganz. Ich war vorher ausgelastet mit Aufträgen und habe die meisten Wespenaufträge an Kollegen vermittelt. Was mir blieb, war das ständig klingelnde Telefon mit Panikanrufen. Endlich kann ich wieder normal arbeiten.

Vertragskunden

Ein Krankenhaus, das ich betreue, hatte gleich zwei verschiedene vermeintliche Schädlinge entdeckt. Bevor ich zum Kunden fuhr, erhielt ich zwei Fotos der „Schädlinge“. In beiden Fällen konnte ich aber Entwarnung geben. Auf dem Teller ist der Blattkäfer Lema melanopa zu sehen, kein Schädling. Und der Schabenbefall bestand aus Waldschaben. Nix Dramatisches also. Dennoch haben die Tiere im Krankenhaus nichts zu suchen. In diesem Jahr habe ich besonders häufig Aufträge wegen Schabenbefall, der lediglich aus Freilandschaben besteht. Sie scheinen verstärkt in Wohnungen aufzutauchen.

Hier hatte ein Bergbaubetrieb ein Problem mit einem Wespennest. Der Bagger war längere Zeit nicht benutzt worden und Wespen hatten sich ein Nest im Motorraum des Baggers gebaut. Sobald der Baggerfahrer das Gerät wieder in Betrieb nahm, war er von aufgescheuchten Wespen umzingelt.

Das glaubt mir wahrscheinlich kein Mensch, aber es ist wahr: Dieses Loch haben Schaben gefressen. Sie haben sich aus der Kanalisation durch eine Silikonabdichtung ins Innere eines Lebensmittelproduktionsbetriebes gefressen. Es handelte sich um die Orientalische Schabe.

 

Unser Tagebuch-Autor

Detlev Lergon: Seit 1996 ist er als selbstständiger Schädlingsbekämpfer tätig. Seine Firma DELEX Schädlingsmanagement sitzt in Saarbrücken. Detlev Lergon hat 5 Mitarbeiter, davon 4 Techniker und 1 Bürokraft. Er ist schwerpunktmäßig im Gesundheits- und Vorratsschutz tätig, macht aber auch Holzschutzarbeiten. Die Kundschaft ist buntgemischt – vom Privatkunden über den Industriekunden bis hin zu öffentlichen Auftraggebern.

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