Lergon: Tagebuch Mai 2015

Spannende Fälle und gesteigerter Stresspegel

Jobgeschäft

Was ist das denn Kurioses? Das muss man sich mal vorstellen. Da geht der Chef immer wieder durch seine Betriebsräume und sollte doch eigentlich ein Auge darauf haben, dass alles tadellos ist und dann bemerkt er nicht einmal, dass aus seinem Boden Pflanzen wachsen. Der Boden ist undicht. Die Pflanze ist ein deutlicher Hinweis. Wo Pflanzen sich Bahn brechen, sind auch andere „Befallssituationen“ möglich. Nicht gerade ein Beispiel für Aufmerksamkeit.

Erstbegehung: Schabenkot und tote Schaben in großer Menge in einem Waschbecken im Keller einer Gastronomie. Aber nicht nur im Waschbecken auch an der Wand dahinter waren jede Menge Spuren zu sehen. Es macht den Eindruck, als ob die Tiere aus der über dem Bad liegenden abgehängten Decke herausfallen. Aber das muss noch geklärt werden. Mal schauen, ob ich da demnächst tätig werde. Der Kunde hat einen Schädlingsbekämpfer, ist aber unzufrieden und will wechseln.

So sah eine schon teilaufgeräumte Messie-Wohnung aus. Im Haus ist beim Eigentümer Rattenbefall gemeldet worden. Routinemäßig habe ich auch die übrigen Wohneinheiten geprüft. In dieser Messie-Wohnung ist eindeutig starker Rattenbefall zu sehen. Heißt allerdings nicht, dass der Befall von hier ausging. Es gibt ein paar Verdachtsmomente, die auch andere Ursachen bedeuten würden. Aber natürlich fanden die Ratten in der Messie-Wohnung hervorragende Bedingungen zur weiteren Vermehrung vor. Um Klarheit zu bekommen, muss demnächst erstmal eine Trockenbauwand im Dach geöffnet werden, denn dort sind eindeutig auch Ratten.

Im Innenhof eines Privathauses versammelten sich gern die Tauben der Umgebung und verunreingten den Boden. Wir spannten ein Taubennetz zur Abwehr und das Problem war gelöst.

Nach Reinigungsarbeiten waren an einer Brücke gehäuft Schabenansammlungen am Pfeiler einer Brücke
gesammelt. Ihre ursprünglichen Verstecke waren offenbar nicht mehr vorhanden und so versuchten sie, sich in kleine Ritzen zu zwängen, um sich wieder zu verstecken. Offenbar hatten sich die Bedingungen aber durch die Reinigungsarbeiten so sehr geändert, dass dies nicht mehr möglich. Da ich die Brücke vorher nicht angeschaut hatte, kann ich es mir selbst nicht im Detail erklären.

Ein Jahr ist es her, da waren wir bereits schon einmal in diesem Kindergarten. Damals wegen des Verdachts, dass ein Marder dort im Dach ist. Nach einer Begehung haben wir empfohlen, das Dach mardersicher abzudichten. Der Marder war inzwischen verschwunden. Nun lautete die Meldung: Maden kommen in großer Zahl aus der Decke des Kindergartens. Ein paar Tage später dort angekommen stellte ich schnell fest, dass meine Empfehlungen nicht umgesetzt worden waren. Und so hatte ganz offensichtlich wieder ein Marder das Dach befallen. Völlig unnötig. Wiederum war der Marder zum Zeitpunkt unserer Begehung bereits nicht mehr im Dach. Aber sein Beutetier, eine Taube, war im Dach zu
fi nden. Vollkommen zerfressen. Die Taube war ganz offensichtlich der Ausgangspunkt für den Fliegenmadenbefall. Die Maden waren dann von der Taube abgewandert. Und viele davon waren in den Kindergarten gefallen. Als ich kam, waren die Maden entfernt worden durch Reinigung bzw. teilweise wohl versteckt, in der Verpuppungsphase. Nun, der Kindergarten wurde aufgeklärt, dass demnächst ein größerer Fliegenbefall zu erwarten ist. Sie nahmen es gelassen.

 

Intern

Hier sind wir bei der jährlichen Leiterprüfung. Die Mitarbeiter geben mir die Leiter zur Überprüfung. War alles ok.

Und wir haben die neue Rückenspritze zusammengebaut. Als Zubehör haben wir uns eine neue Teleskoplanze angeschafft. Die haben wir erstmals bei der Eurocido 2014 gesehen. Natürlich haben wir die Lanze auch gleich mal am Objekt ausprobiert.

Ärger des Monats

Ein Auditor meinte, er müsse bemängeln, dass wir bei einer Bekämpfung keine RMM umgesetzt haben und keine Gefahrenanalyse gemacht haben. Da irrt er aber. Ich habe ein Produkt eingesetzt, dass ohne RMM-Bedingungen zugelassen ist. Das wiederum hat der Auditor als Argument nicht akzeptiert. Der Stand der Dinge: Ich habe eine Stellungnahme dazu geschrieben und meinen Standpunkt dargelegt. Dem Kunden wär es aber natürlich lieber, alles wäre unstrittig und friedlich.

Freude des Monats

Auch wenn ich mich wiederhole: Mehrfach Grund zur Freude waren in den letzten Wochen wieder einmal meine superengagierten Mitarbeiter. Unsere neueste hat dieses schöne Foto im Anschluss an eine Besprechung gemacht. Bei uns geht es familiär zu, jedem liegt das Gesamtwohl des Betriebs am Herzen und packt ordentlich an. Klasse.

Vertragskunden

Anruf vom Kunden: „Ich habe neue Ware ins Silo bekommen und nun stelle ich fest, dass Motten im Silo umherfliegen. Bitte schauen Sie mal, was da los ist. Kommen die Motten aus der Ware oder waren die schon vorher da?“ Gute Frage, wichtige Frage! Und die Antwort entschied darüber, zu wessen Problem das ganze hätte werden können. Die Ware war inzwischen entsorgt worden. Wir haben das Silo untersucht und festgestellt, dass der obere Bereich des Silos leider nicht gründlich gereinigt worden war. Nach Abschluss aller vorbereitenden Arbeiten haben wir mit einem im Vorratsschutz zugelassenen Aerosol vernebelt.

 

Unser Tagebuch-Autor

Detlev Lergon: Seit 1996 ist er als selbstständiger Schädlingsbekämpfer tätig. Seine Firma DELEX Schädlingsmanagement sitzt in Saarbrücken. Detlev Lergon hat 5 Mitarbeiter, davon 4 Techniker und 1 Bürokraft. Er ist schwerpunktmäßig im Gesundheits- und Vorratsschutz tätig, macht aber auch Holzschutzarbeiten. Die Kundschaft ist buntgemischt – vom Privatkunden über den Industriekunden bis hin zu öffentlichen Auftraggebern.

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