Lergon: Tagebuch September 2015

Besser den Profi fragen

Jobgeschäft

Kurz vorm Ende der Sommerferien wurde ich in eine Schule gerufen. Der Hausmeister hatte dort
auf der Jungentoilette Unmengen von kleinen Fliegen entdeckt. Da hat er nicht übertrieben, der Befall war tatsächlich erheblich. Auf Insektizide konnten wir hier verzichten, die Toiletten und die Leitungen brauchten einfach eine gründliche Reinigung und Spülung. Schmetterlingsmücken hatten sich hier breit gemacht. Nach einer Beratung war mein Job in der Schule erledigt und eine Reinigungsfirma erledigte den Rest.

In einem lebensmittelherstellenden Betrieb: Schon wieder lauter Boxen von vorherigen Dienstleistern. Warum versuchen es die Kunden immer wieder erst mit allen möglichen Leuten statt gleich einen Fachbetrieb zu beauftragen? Ich versteh das nicht. Und was ich noch weniger verstehe: Herrje, warum räumen die ihre alten Boxen nicht weg, wenn sie eine neue direkt an dieselbe Stelle stellen? Nein, stattdessen treffe ich hier auf Boxen-Sammellager. Keine Ahnung, welche „Berufsgruppe“ hier am Werk war. Natürlich kann ich es auch nicht nachsehen, denn eine Dokumentation ist praktisch nicht vorhanden. Ob da wohl wieder ein Hausmeister-Service im Einsatz war?

Intern

Nach unglaublich langer Wartezeit sind nun endlich die bestellten Non-Tox-Aufkleber bei uns eingetroffen. Wir werden künftig sämtliche Non-Tox-Köderstationen damit kennzeichnen, damit man auf einen Blick
Klarheit hat.

Ärger des Monats

Nach dem sehr arbeitsreichen Sommer wollten wir einen kurzen Urlaub einlegen und haben ein schönes Hotel gebucht. Leider dauerte die Erholung nicht lange, denn ich wurde krank und wir mussten abbrechen. Und dann hab ich mir auch noch irgendwo diese kleine Nervensäge eingefangen, einen Katzenfloh. Tja, auch ein Schädlingsbekämpfer kann befallen werden. Es war nur dieser eine, das war nach gründlicher Untersuchung klar. Und mein Hund ist unschuldig.

Freude des Monats

Als die neue DpS geliefert wurde, habe ich mich sofort auf den Trend-Report gestürzt. Ich hatte davon gehört und ich war superneugierig. Und dann hab ich mich echt richtig über ein Untersuchungsergebnis gefreut. Ich dachte immer, dass in unserer Branche sehr schlecht über die Kollegen gedacht wird. Aber so schlimm ist es anscheinend gar nicht. Die Werte haben mich sehr angenehm überrascht. Fühlt sich gut an. Richtig gewundert hat mich übrigens das Untersuchungsergebnis zur Betriebsgröße. Dass so viele Einzelkämpfer unterwegs sind, hätt ich nicht gedacht. Aber klar, die wird man selten auf Tagungen sehen, denn das können sie kaum hinbekommen. Und so trifft man bei den Branchentreffen eher die etwas größeren Betriebe.

Vertragskunden

Hier war ich den ersten Tag bei einem neuen Kunden. Klar ist schon, dass es ein Problem mit Vorratsschädlingen gibt. Die Quelle des Befalls ließ sich am ersten Tag noch nicht eindeutig feststellen. In diesem Betrieb gibt es eine hohe Produktstaubbelastung. Eine Staubabsauganlage wäre hier wichtig. Deutlich konnte ich das u.a. an den Rädern des Gabelstaplers sehen. Er bietet durch seine angelagerten Produktstaubverkrustungen super Bedingungen für Befall und natürlich auch für Verschleppung, denn er fährt im gesamten Betrieb herum.

Im Verlauf meiner regelmäßigen Arbeiten bei festen Kunden gibt es immer wieder Situationen, in denen ich mich in Dinge einmische, die die Auftraggeber gar nicht direkt im Sinn hatten. Hier fiel mir etwas Bauliches auf, das hinsichtlich einer Schädlingsprophylaxe ein No-go ist. Eine neue Trennwand wurde gezogen - Wandelemente in U-Profilen. Feine Sache, aber eben auch für Schädlinge. Wenn das Wandelement nicht zum Profil hin abgedichtet wird, sammelt sich da schnell Staub und Feuchtigkeit und auch Schädlinge finden dort Versteckmöglichkeiten. Im Bild ist dann die Abdichtung teilweise erledigt.

Auch in diesem Betrieb dasselbe Problem. Wieder ist es ein lebensmittelherstellender Betrieb, wieder werden Geräte nicht gründlich gesäubert. Sie werden nur sehr grobgereinigt gelagert – da nützt auch die lose Plastikabdeckung nichts mehr. Hier sorgte der Reismehlkäfer für erhebliche Probleme.

Das wird noch mächtig Gehirnschmalz und Taschenrechnereinsatz erfordern. In dieser Kirche ist der Holzbodenboden vom Gewöhnlichen Nagekäfer befallen. Bisher sieht es so aus, als ob die Bänke
befallsfrei sind. Ganz sicher ist das noch nicht. Begasung ist dem Kunden zu teuer und scheitert außerdem am Abstand der Kirche zum nächsten Gebäude. Eine Wärmebehandlung scheint mir in diesem speziellen Fall auch nicht die beste Lösung zu sein. Ob eine lokale Behandlung mit teilweisem Austausch der Bretter sinnvoll ist? Der Kunde neigt dazu. Mal schauen.

 

Unser Tagebuch-Autor

Detlev Lergon: Seit 1996 ist er als selbstständiger Schädlingsbekämpfer tätig. Seine Firma DELEX Schädlingsmanagement sitzt in Saarbrücken. Detlev Lergon hat 5 Mitarbeiter, davon 4 Techniker und 1 Bürokraft. Er ist schwerpunktmäßig im Gesundheits- und Vorratsschutz tätig, macht aber auch Holzschutzarbeiten. Die Kundschaft ist buntgemischt – vom Privatkunden über den Industriekunden bis hin zu öffentlichen Auftraggebern.

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