DpS Trend-Report April 2018
Eine Messe ist prima, um Trends zu beobachten. Ein Trend beispielsweise: Bei der Pest-Protect in Bremen waren laut DSV e.V. mehr Besucher als in Stuttgart. Wir wollten uns die Trends der Schädlingsbekämpfungsbranche nicht nur anschauen, sondern auch abfragen - und sprachen dafür mit 100 Praktikern. Die Ergebnisse lesen Sie hier.
Pest-Protect 2018
Im Gegensatz zur Eurocido findet die Pest-Protect jedes Mal an einem anderen Ort statt. Im Jahr 2016 traf sich die Branche in Stuttgart, dieses Mal ging es in den Norden nach Bremen. War für den Einen ein Vorteil ist, kann für den Anderen ein Hinderungsgrund sein. Wir wollten deshalb erneut wissen, wer die Messe besucht hat. Bei unserem Trend-Report 2016 antworteten noch 41%, dass sie auf der Pest-Protect gewesen sind, dieses Mal nur noch 38%. Knapp zwei Drittel sind demnach nicht in Bremen gewesen - natürlich wollten wir den Grund dafür wissen und 32 Schädlingsbekämpfer antworteten, dass ihnen der Veranstaltungsort zu weit weg war. Diese Antwort gaben 2016 mit 15 Befragten nicht einmal halb so viele. Das Datum lag in diesem Jahr für 26 Befragte ungünstig; 2016 sah das ähnlich aus (29 Befragte). Zwei Schädlingsbekämpfer konnten wegen Krankheit nicht teilnehmen, zwei gaben an, dass sie wegen des DSV bzw. wegen mangelnden Zusammenhalts der Verbände nicht gekommen sind. Keiner der Befragten gab zu hohe Eintrittspreise als Grund an.
Ein Schädlingsbekämpfer sagte, dass ihm die Pest-Protect 2016 nicht gefallen hat und er deshalb 2018 nicht nach Bremen gefahren ist. Wir haben die diesjährigen Besucher gefragt, ob es ihnen in Stuttgart oder Bremen besser gefallen hat, und das Bild ist ausgeglichen: 18 Besucher aus Bremen waren nicht in Stuttgart, jeweils drei fanden es in Bremen schlechter bzw. besser und 15 antworteten mit "genauso gut". In unserem Trend-Report zur Pest-Protect 2016 haben zwei Schädlingsbekämpfer bereits angekündigt, nicht nach Bremen zu fahren, weil ihnen die Messe nicht gefallen hat. Insgesamt 18 sagten, dass sie die Pest-Protect besser fanden als die Eurocido (14 "besser", 4 "viel besser"). Damals antworteten zwölf, dass sie Eurocido und Pest-Protect gleich gut fanden und sieben antworteten mit "geht so".
Unser persönlicher Eindruck findet sich in Ihren Antworten bestätigt: Am wichtigsten ist auf einer Messe der Austausch mit Kollegen. Im Berufsalltag begegnet man sich selten und gerade eine Messe bietet an sich schon viel Gesprächsstoff und Themen, über die man sich mit Gleichgesinnten austauchen möchte. Die Fachvorträge haben elf Besuchern besonders gefallen, sieben Besucher ließen sich von der Ausstellung überzeugen. Die Pest-Protect Night wurde lediglich einmal genannt.
Rodentizide
In DpS 3/18 und im www.schaedlings.net haben wir ausführlich über die Auswirkungen der neuen Regelung zur Fach- und Sachkunde sowie über die Neuerungen bei der Wiederzulassung von Rodentiziden gesprochen. Mittlerweile wissen wir: Die meisten Landwirte werden auch in Zukunft ihre Rattenbekämpfung selbst durchführen dürfen. Uns interessierte jedoch auch generell, ob Sie Landwirte bereits als Kunden haben. 56% beantworteten diese Frage mit "Ja" und zählen Landwirte somit zu ihren Kunden, 44% verneinten. Zukünftig wollten sich 43% (weitere) Landwirte als Kunden erschließen, 55% haben das nicht vor.
Ein weiteres wichtiges Thema in diesem Zusammenhang sind die Hilfskräfte. In den neu eingeführten SPC wird nach der Wiederzulassung der Rodentizide stehen, dass der ausführende Mitarbeiter u.a. nach Gefahrstoffverordnung Anhang 1, Nr. sachkundig sein muss. Das schließt Hilfskräfte ohne Sachkunde nach Anhang 1, Nr. 3 aus. Wir wollten deshalb wissen, wie die Betriebe mit ihren Hilfskräften verfahren. 68 gaben an, dass sie keine Hilfskräfte beschäftigen. In jeweils 12 Betrieben wird die Hilfskraft weitergebildet oder arbeitet nur noch unter Aufsicht. In sieben Betrieben sollen die Hilfskräfte andere Aufgaben bekommen, entlassen wird niemand.
Auf der Pest-Protect konnten zwei Modelle für die Rattenbekämpfung im Kanal betrachtet werden: Die Smart Pipe von Anticimex, eine Schlagfalle für den Kanal, und die ToxProtect von Ball-B, die den Köder vor Kontakt mit Wasser schützt. Wir wollten wissen, was Sie von beiden Systemen halten. Die Antworten waren ausgewogen: 36 Befragte halten entweder die ToxProtect, die Smart Pipe oder beide für zukunftsweisend, 28 Befragte sind von keiner der beiden überzeugt. Gut ein Drittel der Befragten hat über beide Systeme noch nicht nachgedacht.