DpS Trend-Report Dezember 2021 Teil 2
Im 2. Teil unseres Trend-Reports auf Grundlage einer Befragung von 100 Schädlingsbekämpfer*innen im Herbst 2021 berichten wir über besonders häufig bekämpfte Schädlinge in den vergangenen zwei Jahren und über Details aus den Unternehmen zu den Themen Mäusebekämpfung, PSA und Arbeitsunfälle.

Wie auch beim DpS-Trend-Report 2019 standen unter den drei besonders häufig bekämpften Schädlingen in 2020/21 die Schadnager ganz oben auf der Liste. Die in den beiden Trend-Reports befragten Personen bzw. Betriebe waren aber nicht identisch. 2020/21 waren jedoch mit insgesamt 56 % der genannten Schädlinge deutlich weniger Schadnager dabei als 2019 mit 76 %. Bei in etwa gleicher Anzahl an Ratteneinsätzen in beiden Reports (30 %) gab es 2020/21 mit etwa 26 % mehr als doppelt so viele Mäuseaufträge im Vergleich zu 2019. Aktuell standen die Wespen mit 14 % an dritter Stelle der besonders häufig bekämpften Schädlinge. 2019 waren es nur 6 %. Die Befragten nannten für 2020/21 außerdem Schaben (12 %) und Bettwanzen (8 %). In der Sparte „Andere“ gab es 16 Teilnehmer*innen, die besonders häufig Ameisen bekämpft haben. Bei drei waren es Silberfische, bei zwei Kugelkäfer und jeweils eine/r nannte Tauben, Marder, Eichenprozessionsspinner, Wanderratten, Flöhe, Pharaoameisen, Wühlmäuse, Papierfische, Schmetterlingsmücken, Schwalbenwanzen und den Hausbock.

Auch dem Thema Mäusebekämpfung haben wir uns im Zuge des Trend-Reports gewidmet. Der Großteil der befragten Unternehmen (87 %) bekämpft die Schadnager sowohl mit Schlagfallen als auch mit wirkstoffhaltigen Ködern. Lediglich 11 % nutzen ausschließlich Köder, und nur 2 % setzen lediglich Schlagfallen ein. Es interessierte uns auch, wie die Mäuse-Einsätze kalkuliert werden. Bei möglichen Mehrfachnennungen zeigt sich: Auch innerhalb eines Unternehmens gibt es recht unterschiedliche Ansätze für die Angebote zur Mäusebekämpfung.

50 % der Teilnehmer*innen haben angegeben, dass sie ihre Kalkulation individuell vornehmen. 34 % kalkulieren das Angebot nach Stunden. 26 % richten sich ausschließlich oder neben anderen Möglichkeiten nach der Art und der Anzahl der Köderboxen, 24 % kalkulieren pauschal zuzüglich der Kosten für die Anfahrt. 10 % der Teilnehmer*innen setzen nur pauschale Kosten an, und bei nur 3 % der Befragten richten sich die Kosten für einen Mäuse-Einsatz nach der Größe des Areals.
Wir haben auch die durchschnittlichen Netto-Preise abgefragt. Die gemachten Angaben spiegeln die vielfältigen Wege der Preiskalkulation
wider. Für Anfragen im Privatbereich nannten nur 13 % der Befragten einen konkreten Betrag. Der lag recht breit gestreut zwischen 80 und 350 Euro für eine Bekämpfung, im Durchschnitt bei gut 180 Euro. 4 % der Befragten definierten für den Privatbereich Kalkulationsgrundlagen wie einen Stundenlohn von 54 Euro, eine Abrechnung je nach Aufwand oder eine Kalkulation abhängig von Material, Zeit und gefahrener Strecke. Der mit 83 % deutlich überwiegende Teil mochte zum Thema Preis keine Angaben machen, wobei über die Gründe nur spekuliert werden kann. Die Netto-Preise wurden auch für die Einsätze gegen Mäuse bei größeren Kunden abgefragt. Dazu haben 9 % der Befragten konkrete Preisangaben gemacht. Sie liegen zwischen 150 und 350 Euro. Der Durchschnitt lag bei 245 Euro. 4 % der Teilnehmer*innen machen die Kalkulation zum Angebot abhängig von Material, Zeitaufwand und der Strecke zum Kunden, ein Befragter nannte in dem Zusammenhang den nötigen Aufwand und ein weiterer gab an, mit größeren Kunden möglichst Serviceverträge abzuschließen.
Thema unserer Umfrage zum aktuellen Trend-Report war außerdem die Persönliche Schutzausrüstung (PSA). Bei der PSA nannten 48 % der Teilnehmer*innen konkrete Summen, die sie jährlich pro Mitarbeitenden für die PSA ausgeben. Die Summen liegen sehr weit auseinander zwischen 75 und 6.000 Euro, im Mittel sind das gut 970 Euro. Bei 51 % der Befragten orientieren sich die jährlichen Investitionen in die PSA für den einzelnen Mitarbeitenden am Bedarf.
Über das Thema Arbeitsunfälle wird in der Öffentlichkeit sicherlich nicht so gerne gesprochen. 8 % der Teilnehmer*innen haben angegeben, wie viele Arbeitsunfälle es in ihrem Betrieb in den vergangenen fünf Jahren gegeben hat. Insgesamt ereigneten sich in dem Zeitraum bei 100 befragten Betrieben 29 Unfälle. Diese wurden von 11 Unternehmen gemeldet.
Text und Auswertung: Birgit Greuner
Befragung: Elke Rogers