DpS Trend-Report Dezember 2021

Für den aktuellen Trend-Report haben wir im Herbst 100 Schädlingsbekämpferinnen und Schädlingsbekämpfer befragt.

Im Teil 1 stellen wir die Ergebnisse zur Auftragslage in Coronazeiten vor - mit einem Rückblick und einem Ausblick in die kommenden zwei Jahre. Ein weiteres Thema: Die Nutzung digitaler Veranstaltungen. 

 

Die Corona-Pandemie beeinflusst die Wirtschaft enorm. Auf die Schädlingsbekämpfung scheint das derzeit (noch) nicht zuzutreffen. Von einer gleichbleibenden Auftragslage seit Beginn der Pandemie berichten 68 % der Befragten. Bei 21 % sind seitdem sogar mehr Aufträge eingegangen. Nur 11 % gaben an, weniger Aufträge erhalten zu haben.

Auf die Frage, wie sich ihr Arbeitsalltag in Coronazeiten verändert hat, haben 11 % der Teilnehmer*innen angegeben, dass sie häufiger von Kunden angefragt wurden. 4 % der Befragten berichteten, von den Kunden eher abgewiesen worden zu sein. 81 % der Teilnehmer*innen erlebten den Alltag unverändert. 4 % machten keine Angaben. Wir haben die Antworten auf die Fragen zu möglichen Pandemieauswirkungen auf die künftige Auftragslage verglichen mit den Antworten nach der geschätzten Auftragslage in den kommenden zwei Jahren. Es fällt
auf, dass nur 16 % der Befragten eine verbesserte Auftragslage wegen Corona vermuten, aber mehr als doppelt so viele (36 %) erwarten in den kommenden zwei Jahren mehr Aufträge. Dass die Lage sich verschlechtert, haben jeweils nur 2 % der Befragten angenommen.

Digital hoch im Kurs

Seit der Coronazeit sind digitale Messeangebote und Fortbildungen in vielen Bereichen stark im Kommen. Bei 49 von 100 Teilnehmer*innen (Mehrfachnennungen waren möglich) standen digitale Seminare jedoch hoch im Kurs, 41 haben zusätzlich oder ausschließlich auch Webinare besucht. An Onlineseminaren von IPMpro, dem einzigen Anbieter von digitalen Fortbildungen für Schädlingsbekämpfer*innen in Deutschland, haben 34 Teilnehmer*innen bereits teilgenommen, 14 Befragte an DpS-Webinaren und je drei an der Pest Extra sowie an anderen digitalen Angeboten, z. B. von Killgerm und BASF. 30 von 100 Teilnehmer*innen haben angegeben, bisher solche Angebote noch nicht zu kennen oder genutzt zu haben.

Für die von uns befragten Schädlingsbekämpfer*innen sind digitale Messen grundsätzlich keine Alternative zu persönlichen Treffen. Knapp Dreiviertel von ihnen bevorzugen Präsenz-Veranstaltungen. Für 13 % ist diese Entscheidung von der Art der digitalen Angebote abhängig. Lediglich 7 % der Teilnehmer*innen meinen, dass digitale Veranstaltungen wirklich besser in den Arbeitsalltag passen. Nur jeweils 3 % der Befragten würden solche Veranstaltungen wegen der Coronaeinschränkungen nutzen bzw. genießen den Vorzug fehlender Reisekosten und -zeit.

Es interessierte uns auch, ob die Befragten digitale Seminare akzeptieren, wenn sie kostenfrei, aber von einem Hersteller veranstaltet werden. 79 % der Teilnehmer*innen würden dem zustimmen, wenn die Inhalte informativ und nicht gewerblich wären, 21 % der Befragten zahlen lieber für unabhängige Angebote.

Digital auch nach Corona?

Auf die Frage, ob die Teilnehmer*innen nach der Corona- Pandemie weiterhin digitale Angebote nutzen möchten, waren die Antworten allerdings gleichmäßig verteilt auf ja, nein und vielleicht. Ein Nein haben 61 % der Befragten mit generell fehlendem Interesse begründet. 24 % der Teilnehmer*innen bevorzugen persönliche Kontakte bzw. die Möglichkeit, Dinge
anfassen zu können. Jeweils 6 % der Befragten gaben an, eine schlechte Internetverbindung bzw. schlechte technische Ausstattung zu haben.


Text und Auswertung: Birgit Greuner
Befragung: Elke Rogers