DpS Trend-Report Januar 2019
Nach dem turbulenten Sommer 2018 mit zahlreichen Wespenbekämpfungen haben wir im Herbst 100 Schädlingsbekämpferinnen und Schädlingsbekämpfern viele unterschiedliche Fragen aus den Bereichen Bekämpfung, Unternehmen und Leseverhalten gestellt. Hier der erste Teil der Ergebnisse.
Die gute Nachricht zuerst: Es geht unserer Branche mindestens schätzungsweise gut. Auf die Frage nach der Einschätzung der Auftragslage für das kommende Jahr antworten 95 Befragte mit „sehr gut“ (35) oder „gut“ (60). Drei vermuten eine mittelmäßige Auftragslage und lediglich zwei eine schlechte.
Der Ausblick auf die kommenden fünf Jahre sieht ähnlich aus – wieder gaben 35 Befragte an, dass sie die Auftragslage „sehr gut“ einschätzen, 60 abermals „gut“. Für „mittelmäßig“ und „schlecht“ gab es jeweils eine Stimme weniger bei zwei Enthaltungen zu dieser Frage. Ein Blick nach Großbritannien zeigt: Auch dort schätzen 74 % der Befragten die Auftragslage für die kommenden 12 Monate „sehr gut“ oder „gut“ ein (Statistik veröffentlicht im Mai 2018 vom Pest Magazine).
Obwohl 2018 für viele das Jahr der Wespenbekämpfung war, gab es bei unseren Befragten gefühlt mehr Rattenbekämpfungen. Sie sollten die drei am häufigsten bekämpften Schädlinge 2018 nennen, ohne dabei die Auftragsbücher vor Augen zu haben - die Angaben sind deshalb Einschätzungen der Befragten. Die drei genannten Schädlinge wurden von den Befragten nicht nach Häufigkeiten sortiert, so besteht weiterhin die Möglichkeit, dass Wespen den Großteil der Bekämpfungen ausgemacht haben. Unsere Erhebung zeigt uns allerdings, dass 86 % der Betriebe viele Rattenbekämpfungen hatten, zu denen wir auch Kanalbeköderung zählen. 79 % gaben an, viele Einsätze im Bereich Wespen gehabt zu haben; auf Platz 3 liegen Mäusebekämpfungen mit 72 %. Auch die Befragten des Pest Magazine gaben an, hauptsächlich Ratten zu bekämpfen (55% der Bekämpfungszeit auf die Frage, wie viel Zeit mit der Bekämpfung welches Schädlings verbracht wird). Dort nimmt die Bettwanzenbekämpfung zu und auch 18 % unserer Befragten sahen Bettwanzen in den Top 3 ihrer bekämpften Schädlinge im Jahr 2018.
Wespenbekämpfung
Bereits Anfang 2016 haben wir gefragt, wie Sie Ihre Wespeneinsätze kalkulieren und in welchem Preisbereich Ihre Wespenbekämpfung liegt. Nun können wir die Zahlen vergleichen und stellen fest: Die Zahl derjenigen, die eine Pauschale berechnen ist von 65 % auf 54 % zurückgegangen. Hingegen gaben dieses Mal mehr Befragte an, Pauschale plus Anfahrt zu berechnen (17 % gegenüber 9 % in 2016) und zwei gaben an, ab einer bestimmten Kilometerzahl die Anfahrt zu berechnen. Der Wert für eine individuelle Preisgestaltung ist ungefähr gleich geblieben mit 27 % in 2018 und 24 % in 2016.
Die Preisgestaltung hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren allerdings gewandelt: Deutlich mehr Befragte ordneten sich im Bereich 101 bis 150 Euro ein (39) im Gegensatz zu 25 Befragten in der vorherigen Befragung. Zwischen 76 und 100 Euro lag dieses Mal nur noch knapp die Hälfte der Befragten (42) – im Jahr 2016 gab noch eine sehr knappe Mehrheit (51) an, in dieser Preisspanne zu liegen. Bei diesem Vergleich ist zu beachten, dass wir nicht 1:1 die gleichen Personen erneut befragt haben und Änderungen auch dadurch bedingt sein können. Eine Tendenz zu leicht höheren Preisen können wir dennoch ablesen.
Material? Viel und neu!
Arbeitsmittel sind unabdingbar bei der Schädlingsbekämpfung und wie man in den Lagern und Katalogen der großen Vertriebe sieht, gibt es davon nicht wenig. Deshalb wollten wir wissen, wie viele unterschiedliche Produkte in den Unternehmen eingesetzt werden. Bei lediglich 2 % liegt der Wert unter 10 Produkten. Die weiteren Angaben in Zehnerschritten bewegen sich plus/minus 4 um 20 herum. 18 % der befragten Betriebe nutzen mehr als 50 unterschiedliche Produkte. Eindeutig fiel die Antwort auf unsere Frage nach einem eBay-Kleinanzeigen für die Schädlingsbekämpfung aus: Niemand der 100 Befragten würde Material gebraucht im Internet kaufen; weder Kleingeräte wie Schlagfallen oder Material zum einmaligen Gebrauch, noch große Geräte wie z. B. Spritzen.
Vielleser und Praxisorientierung
Auf die Frage hin, was in DpS gerne gelesen wird, antworteten 65 % mit „alles“. Dieses Interesse freut uns natürlich! Die fünf Topplatzierungen wurden folgendermaßen vergeben: Beiträge über Schädlingsbekämpfungsunternehmen und Fachbeiträge über Schädlinge teilen sich den ersten Platz mit jeweils 25 %. Darauf folgen das Tagebuch mit 7 %, Kurzmeldungen mit 5 % und Beiträge über Hersteller und Händler mit 3 %. Die Top 3 lassen auf eine hohe Praxisorientierung unter unseren Lesern schließen – sie greifen zum DpS, um sich mit Kollegen/-innen zu vergleichen oder etwas über die Schädlinge zu erfahren, die sie bereits bekämpfen oder in Zukunft bekämpfen könnten.
Text und Auswertung: Pia-Kim Schaper
Befragung: Elke Rogers