Invasive Ameisen wie Tapinoma magnum und Lasius neglectus

Sie bilden Kolonien, verursachen Schäden und schränken die Lebensqualität ein: invasive Ameisen wie Tapinoma Magnum und Lasius neglectus

Invasive Ameisenarten wie Tapinoma magnum und Lasius neglectus verursachen im Süden Deutschlands zunehmend Probleme. Diese Ameisen bilden riesige Superkolonien mit Millionen von Individuen und Hunderten von Königinnen. Betroffene Gebiete, wie in Bobenheim-Roxheim oder Herxheim, leiden unter der zunehmenden Präsenz dieser Ameisen, die sowohl materielle Schäden anrichten als auch die Lebensqualität der Menschen erheblich beeinträchtigen. Ihre Nester befinden sich oft unter Gehwegplatten, Mauern und in offenen Böden, was zu abgesackten Steinen und großen Mengen aufgewühlten Sands führt.

In Bobenheim-Roxheim hatte die Lasius neglectus weite Teile des Ortes untergraben und machte den Bewohnern das Leben schwer. Hausmittel wie Backpulver oder Ameisenköder zeigten keinerlei Wirkung gegen die Massen an Ameisen. In Herxheim hat sich inzwischen die Tapinoma magnum ausgebreitet und ist besonders im Bereich eines Kindergartens sowie einer benachbarten Kirche aktiv. Mitarbeiter des Kindergartens sind zunehmend frustriert, da die Ameisen durch kleinste Ritzen ins Gebäude eindringen.

Schädlingsbekämpfer Patrick Gerlach hat viel Erfahrung im Umgang mit diesen invasiven Arten. Er setzt in Herxheim auf Gelköder, die von den Ameisen aufgenommen und in ihre Nester getragen werden. Dort wirkt der Wirkstoff tödlich, indem er die Brut vernichtet. Doch die Bekämpfung ist komplex: Im Außenbereich dürfen keine Insektizide verwendet werden, und im Innenbereich nur bei massivem Befall. Zudem erschweren unterschiedliche Verantwortlichkeiten zwischen Gemeinde, Kirche, Anwohnern und Einzelhändlern eine konzertierte Aktion.

In Bobenheim-Roxheim konnte der Ameisenbefall erfolgreich bekämpft werden, da alle Beteiligten – Anwohner, Gemeinde und Geschäftsleute – gemeinsam an einer Lösung gearbeitet haben. Diese Art von Kooperation ist auch in Herxheim notwendig, um die Ausbreitung der Tapinoma magnum einzudämmen. Patrick Gerlach ist überzeugt, dass eine effektive Bekämpfung nur durch eine koordinierte Zusammenarbeit aller Betroffenen möglich ist. Inzwischen hat die Gemeinde Herxheim erkannt, dass Handlungsbedarf besteht, und Maßnahmen ergriffen, um das Problem in den Griff zu bekommen. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob auch andere Betroffene mitziehen werden.

Um so eine Superkolonie wie im Fall Bobenheim-Roxheim erfolgreich zu bekämpfen, braucht es vor allem

  • qualifizierte Schädlingsbekämpfer, die auf dem aktuellen Wissensstand sind
  • moderne Schädlingsbekämpfungsmethoden, wie dem Einsatz von hochwirksamen Gelködern.

Nur so besteht die Chance, die Invasion zu stoppen – allerdings nur, wenn alle Beteiligten eng zusammenarbeiten.


Autor: Stefan Keppler, Redaktion DpS
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