Neue Rodentizide – Fehlanzeige?
35 Teilnehmer, darunter Schädlingsbekämpfer, Berater und Vertreter von Industrie, Bund und Ländern, erläuterten und diskutierten die Resistenzproblematik bei der Bekämpfung von kommensalen Nagern.
Unter anderem lieferte die Industrie Hintergrundinformationen zu zukünftigen Mittelentwicklungen. Aus Schädlingsbekämpfer-Sicht ist die im Fazit formulierte Perspektive, was die Entwicklung neuer Rodentizide betrifft, enttäuschend – zumindest für die, die nicht auf alternative Methoden gesetzt haben. Unter anderem heißt es:
„Neue Ansätze...? Der Weltmarkt für Rodentizide liegt bei etwa 450 Mio $. Dieser Gesamtwert liegt beispielweise in der Größenordnung eines einzelnen z. B. insektiziden Pflanzenschutzproduktes. Da im Wesentlichen nur die EU z. Zt. ein Problem mit den Rodentiziden und deren Anwendung hat (und dies auch noch mitgliedsländerweise), ist der Markt für die Industrie noch einmal deutlich kleiner. Ob sich Investitionen im Rodentizidbereich für die forschenden Großkonzerne lohnen, muss negativ beurteilt werden. Kleine mittelständische Unternehmen, die sich bis heute bei den Rodentiziden engagieren, sind bei Neuentwicklungen von Wirkstoffen auf diesem Gebiet überfordert. Zu berücksichtigen sind hierbei auch die Forschungs- und Entwicklungskosten von ca. 200 Mio € für einen Wirkstoff. Deshalb sind Neuentwicklungen unwahrscheinlich. Es ist kein nagerspezifischer Wirkungsmechanismus bekannt, was somit ein Säuger- / Humantox-Problem darstellt. Der „Fertilitätsmanagement“ – Ansatz kann auch verworfen werden: Endokrine Disruptoren (ED) sind nicht zulassungsfähig. „Nichtchemische Alternativen“ sind bislang kaum verfügbar (bis auf Fallen), neue „unbedenklichere“ chemische Wirkstoffe sind nicht in Sicht.
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