Neues aus der Welt der Forschung

Jugend forscht und ein paar spannende Erkenntnisse - das sind die Themen, die uns zum Jahresende aus dem Bereich Forschung erreichten.
Wohin als nächstes? Foto: IST Austria/Birgit Rieger

Basierend darauf, welche Platzzelle feuert, können Forschende bestimmen, wo sich eine Ratte befindet. Neurowissenschaftler können nun sagen, wohin eine Ratte als nächstes gehen wird, und zwar je nachdem, welches Neuron feuert während die Ratte eine Aufgabe löst, die ihr Referenzgedächtnis testet.

In den Experimenten navigierten Ratten durch ein Labyrinth mit acht Armen, drei davon enthielten Futter. Die Ratten besuchten das Labyrinth erneut, so dass sie Erinnerungen daran hatten, wo die Belohnungen versteckt waren. Diese Aufgabe trennt zwei verschiedene Formen des räumlichen Gedächtnisses: Referenz- und Arbeitsgedächtnis. Das Referenzgedächtnis ist der Speicher, der es einer Ratte ermöglicht, sich daran zu erinnern, welche Arme Belohnungen enthalten und welche nicht. Das Arbeitsgedächtnis ist das Gedächtnis, das den Überblick darüber behält, welche Arme die Ratte noch nicht besucht hat und welche sie bereits besucht hat. Die Forschenden testen das reine Arbeitsgedächtnis, indem sie das Experiment so modifizierten, dass nur Arme, die Belohnungen enthielten, geöffnet waren, oder testeten das reine Referenzgedächtnis, indem sie bereits besuchte Arme schlossen.

In der Mitte des Labyrinths, bevor die Ratte den nächsten Arm betritt, entspricht die Abfolge der Zellen, die feuern, entweder der Route im zuletzt besuchten Arm genommen oder dem Arm, durch den die Ratte als nächstes laufen wird. Bei den Tests des Referenzspeichers entspricht die Sequenz dem nächsten Labyrintharm, den die Ratte besuchen wird. Das gibt einen Einblick in die unmittelbaren Pläne der Ratte. Auch ihre Fehler können vorausgesagt werden. Die ausführliche Meldung: https://ist.ac.at/nc/de/news-media/news/news-detail/article/reading-rats-minds/6/

Die Wichtigkeit von Insekten für unser Ökosystem ist v.a. jungen und weniger gebildeten Menschen wenig bewusst - das fand ein Forschungsteam der Goethe-Universität in Frankfurt am Main um Bruno Streit heraus. Der Biologe gab dazu ein Interview: https://aktuelles.uni-frankfurt.de/forschung/insektensterben-naturerlebnis-wird-fuer-kuenftige-generationen-aermer/

Fliegen verstehen - das gelingt besser, wenn man weiß, wie ihre Gehirne arbeiten. Forschende fanden heraus, dass drei Nervenzellen ausreichen, um die Bewegung einer Fliege zu steuern. Wenn es ihnen gelingt, Fliegen mit einfach Impulsen umzuleiten, könnten sie im nächsten Schritt ein praxistaugliches Verfahren dafür entwickeln. Dies dürfte zwar noch etwas auf sich warten lassen, aber spannend ist diese Thematik allemal: https://www.neuro.mpg.de/3622278/news_publication_12554866?c=2163

Offizielles aus der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung: Der Asiatische Laubholzbockkäfer ist ein Quarantäneschädling, für den Meldepflicht besteht. Weitere Infos hier: https://www.praxis-agrar.de/pflanze/gartenbau/alb-spuerhunde/

Schülerinnen und Schüler der Jakob-Herbrandt-Schule in Giengen versuchten sich in der Schädlingsbekämpfung: Die Miniermotte Cameraria ohridella breitet sich seit den 80ern in Süddeutschland aus und legt ihre Eier auf die Blätter von Kastanien. Damit sie sich nicht weiter ausbreitet, sammelten die Kinder Laub auf, das anschließend entsorgt wurde. Der Umwelt ist geholfen und die Kinder wurden ans Thema Umweltschutz heranteführt. Ein Bericht in der Heidenheimer Zeitung: https://www.swp.de/suedwesten/staedte/giengen/kinder-als-schaedlingsbekaempfer-28319040.html

Gegen Ratten und Mäuse scheint kein natürliches Kraut gewachsen; die heißestes Chili der Welt hilft jedenfalls nicht.