Neues vom BPC

Das BPC berät derzeit über eine Empfehlung zur Wiederzulassung von Rodentiziden. Anfang Juni kam es zusammen. Nun gibt es erste Infos.
Dürfen Mäuse im Innenbereich bald nur noch mit Schlagfallen bekämpft werden? Foto: Dr. Reiner Pospischil

Das Biocidal Product Committee (BPC) der European Chemical Agency (ECHA) berät derzeit über eine Empfehlung zur Wiederzulassung von Rodentiziden. Dabei wird u.a. diskutiert, ob Schlagfallen zur Mäusebeköderung im Innenbereich ausreichend sind und ob Antikoagulanzien unterschiedlich gefährlich für Mensch und Umwelt sind. Anfang Juni fand ein Treffen des BPC statt - für den Ausschussvorsitzenden Erik van de Plassche war es das letzte Meeting. Erste Informationen wurden nun bekannt gegeben.

Mit größter Spannung wird erwartet, ob das BPC zu dem Schluss kommt, dass Schlagfallen zur Mäusebeköderung im Innenbereich ausreichend sind. Dies würde vermutlich dazu führen, dass Rodentizide - Antikoagulanzien sowie Cholecalciferol-haltige Köder und solche mit Alpha-Chloralose - ihre Zulassung für diesen Zweck verlieren würden. Leider gibt es hierfür bislang keine Informationen. Weitere verabschiedete Meinungen sollen in Kürze auf der Website der ECHA veröffentlicht werden, ohne dass es hierfür ein genaues Datum gibt.

Bisher wurde lediglich veröffentlicht, dass das BPC es nicht als möglich ansieht, einen Unterschied in den Risikoprofilen von Antikoagulanzien festzustellen. Dies bedeutet, dass kein antikoagulanter Wirkstoff als gefährlicher für Mensch und Umwelt eingestuft wird als ein anderer. Cholecalciferol und Alpha-Chloralose werden nicht erwähnt. Über diese Entscheidung spricht Erik van de Plassche auch im Safer Chemicals Podcast. Das nächste Treffen des BPC findet im September 2023 statt.

Hier die Übersetzung der ECHA-Meldung:

Höhepunkte des BPC-Treffens im Juni

Das Biocidal Products Committee (BPC) der ECHA ist der Ansicht, dass es nicht möglich ist, einen Unterschied in den Risikoprofilen von Substanzen festzustellen, die als gerinnungshemmende Rodentizide (AVKs) verwendet werden. Diese Schlussfolgerung bildet die abschließende Meinung des Ausschusses zur zweiten vergleichenden Bewertung von gerinnungshemmenden Rodentiziden.

Helsinki, 13. Juni 2023 - Auf seinem Juni-Treffen hat das BPC seine Meinung zu einer abschließenden Frage der Europäischen Kommission zur vergleichenden Bewertung von gerinnungshemmenden Rodentiziden verabschiedet. Die Frage betraf, ob bestimmte gerinnungshemmende Wirkstoffe ein geringeres Gesamtrisiko für die menschliche Gesundheit, Tiergesundheit und die Umwelt aufweisen würden als andere.

Das BPC kam zu dem Schluss, dass es keinen Unterschied in den Risiko- und Gefahrenprofilen dieser Substanzen feststellen kann, was bedeutet, dass alle AVKs als gleich gefährlich angesehen werden können. Diese Schlussfolgerung sowie die frühere Meinung zur vergleichenden Bewertung, die im November 2022 verabschiedet wurde, werden nun zur Entscheidungsfindung an die Europäische Kommission geschickt.

Darüber hinaus hat das BPC sechs Meinungen zu Wirkstoffen und Produkttyp-Kombinationen sowie zwei Meinungen zu Union-Autorisierungen angenommen. Weitere Details zu den Meinungen sind im Anhang verfügbar.

Die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten werden die endgültigen Entscheidungen über die Zulassungen von Wirkstoffen und die Union-Autorisierungen von Biozidprodukten treffen.

Das BPC traf sich vom 5. bis 8. Juni 2023. Die verabschiedeten Meinungen werden in Kürze auf der Website der ECHA verfügbar sein. Das nächste Treffen findet im September 2023 statt.

Hören Sie sich eine neue Folge unseres Podcasts "Safer Chemicals" an, in der der ausscheidende Ausschussvorsitzende Erik van de Plassche seine Eindrücke von der Sitzung und seiner Zeit als Vorsitzender teilt.

Und das Original:

Highlights from June BPC meeting

ECHA’s Biocidal Products Committee (BPC) considers that it is not possible to make a distinction on the risk profiles of substances used as anticoagulant rodenticides (AVKs). This conclusion finalises the committee’s opinion on the second comparative assessment of anticoagulant rodenticides.

Helsinki, 13 June 2023 – In its June meeting, the BPC adopted its opinion on one final question from the European Commission on the comparative assessment of anticoagulant rodenticides. The question concerned whether some anticoagulant active substances would have a lower overall risk for human and animal health and the environment than others.

The BPC concluded that it cannot make a distinction on the risk and hazard profiles of these substances, meaning that all AVKs can be considered equally hazardous. This conclusion, together with the earlier opinion on the comparative assessment adopted in November 2022, will now be sent to the European Commission for decision-making.

Additionally, the BPC adopted six opinions on active substances and product-type combinations and two opinions on Union authorisations. More details about the opinions are available in the annex.

The European Commission together with the EU Member States will take the final decisions on approvals of active substances and on Union authorisations of biocidal products.

The BPC met from 5 to 8 June 2023. The adopted opinions will be available on ECHA’s website in the near future. The next meeting will take place in September 2023.

Listen to a new episode of our Safer Chemicals podcast, where the outgoing committee Chair Erik van de Plassche shares his reflections from the meeting and his time as the Chair.

Quelle

Hier kommen Sie direkt zur ECHA-Website mit der Meldung und der Podcast-Folge: https://echa.europa.eu/nl/-/highlights-from-june-2023-bpc-meeting