Zika-Virus: Miami plagen die Moskitos

Schwere Geschütze gegen den Überträger.

In einem Gebiet nahe Miami, Florida wurden Moskitos bekämpft, die den Zika-Virus übertragen können (Aedes aegypti). Die Maßnahmen wurden sowohl am Boden als auch in der Luft durchgeführt. Nachdem vorherige Maßnahmen erfolglos blieben, erfolgte die Ausbringung des Insektizids Naled durch großflächiges Versprühen in der Luft.

Ob es die gewünschte Wirkung erbringt, kann der Hersteller nicht garantieren, es wirke aber sehr gut gegen Stadtmoskitos, die gegenüber anderen Wirkstoffen Resistenzen entwickelt haben. Durch die Ausbringung per Luft sollen Stellen erreicht werden, die sonst nicht zugänglich wären.

Diese Art der Ausbringung wird stark kritisiert, verbreitet sich das Insektizid dadurch doch in einem weiten Umkreis. Darüber hinaus muss es wöchentlich gesprüht werden, um Wirkung zu zeigen. In Miami soll sogar zweimal pro Woche gesprüht werden. Zusätzlich sollen am Boden die Brutmöglichkeiten für die Mücken reduziert werden – dies gestaltet sich äußerst schwierig, weil das kleinste Gefäß mit Wasser ausreichend geeignet ist.

Unser Beirat Ulrich Lachmuth sagt dazu:

„Naled ist ein Organophosphat, wie sie bis 2012 in der EU auch noch zugelassen waren. Diese haben wir heute hier nicht mehr. Wenn das Insektizid in den USA die Zulassung für diese Art der Anwendung hat, ist die Ausbringung soweit in Ordnung. Das Zika-Risiko ist real und wird offenbar höher gewertet als das Organophosphat-Flächenspray-Risiko, das hierzulande wohl schon in der Planungsphase eine Hundertschaft Bedenkenträger mobilisiert hätte.“