Jehn: Tagebuch Januar 2021

Im Zeichen der Nager

Unser Tagebuchautor: Oliver Jehn

Oliver Jehn ist seit 15 Jahren als Schädlingsbekämpfer tätig. Seit 2016 betreibt er ein eigenes Unternehmen in Haßloch in der Pfalz. Er ist für Kunden in der Südpfalz, der Vorderpfalz, Bad Dürkheim, Mannheim, Heidelberg und Umgebung tätig.
„Ich beschäftige mich mit Schädlingsbekämpfung, Monitoring und Taubenabwehr und habe die Sachkunde an der FHT in Bad Kreuznach erworben. Aktuell bin ich im Unternehmen der einzige der mit Schädlingsbekämpfung betraut ist. Das wird sich hoffentlich in mittlerer Zukunft ändern.

Abfluss Foto: Jehn

Ratten im Keller

Ein Neukunde rief die Tage bei mir an. Es ging zu einem Mehrparteienhaus. Ratten im Keller … „Keine Ahnung wie die Tiere ins Haus kommen“, sagte der Vermieter bei der Begehung. Es dauerte nicht lange, um diesen Bodenablauf zu finden. Die Bekämpfung eingeleitet, der Bodenablauf wird durch eine Sanitärfirma instandgesetzt.

Ratte Foto: Jehn

Der nächste Monitoringkunde ist ein landwirtschaftlicher Betrieb der normalerweise eher durch Mäuse geplagt ist. Dieses mal waren größere Nager das Problem. Die Köderstation scheint ein so behagliches Flair zu besitzen, dass die Ratte zum Sterben hiergeblieben ist. Mit Blick aus der Box. In der Pfalz ist es aber auch schön.

Maus auf Balken Foto: Jehn

Mäuse in der Zwischendecke

Danach geht es weiter zur nächsten Kontrolle. Auch hier geht es um Mäuse. Diese haben sich in der Zwischendecke in einem Futtermittelgeschäft niedergelassen. Nach anfänglichen Bauchschmerzen was die Köderannahme anging, entwickelte sich die Bekämpfung positiv. Bei der Kontrolle auf den Holzbalken der Deckenkonstruktion fand ich dann diese Maus die bereits genascht hatte.

Maus Metzgerei Foto: Jehn

Mäuse-Akutbekämpfung

In Coronazeiten ist es leider etwas ruhig und die Abwechslung ist dürftig. Es steht alles eher im Zeichen der Nager. Monitoring in einem Fleischgroßhandel und Zerlegebetrieb. Gleichzeitig ist die Kontrolle der Zusatzmaßnahme fällig, da ich dort zur Zeit eine Akutbekämpfung gegen Mäuse durchführe. Der Köder wird gut angenommen, eines der Opfer habe ich hier abgelichtet.

Käfersalat Foto: Jehn

Im Außenbereich kontrolliere ich die Nagerköderstationen. Dabei entdecke ich noch den obligatorischen, winterlichen Käfersalat.

FIV Fläche Foto: Jehn

Tanz der Nager

Beim nächsten Kunden geht es wieder um Monitoring. Ein Gastronom, der dankbarerweise seinen Service noch ausführen lässt. Wobei wenige meiner Kunden bereits schmerzlich gelernt haben, was passiert wenn man das Monitoring nicht mehr kontrollieren lässt, vor allem die, die kein außer Haus Geschäft anbieten. Ist der Gastronom aus dem Haus, tanzen Ratten und Mäuse auf den Tischen. Und wie man gut erkennen kann, sind z. B. Fluginsekten nicht mehr nur Saisongeschäft.

Pharaoameisenbekämpfung Foto: Jehn

Mehr invasive Ameisen

Zum Ende des Tages gibt´s dann endlich Abwechslung. Yippie! Die Freude liegt dabei nur auf meiner Seite. Denn der Kunde hat Pharaoameisen in einem Dreifamilienhaus. Hier kontrolliere ich die Köderdepots. Die
meisten Köder sind angenommen. Der Befall dezimiert sich laut Mietern optisch. Die nächsten Monate werden auf jeden Fall spannend. In der Pfalz ist es mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen, dass Pharaoameisen (oder auch andere nichtheimische Arten) sich auch im Außenbereich etablieren könnten. Das Klima hier ist mittlerweile örtlich eher mediterran. Was natürlich eingeschleppten Insekten Topbedingungen schafft. Dieses Jahr hatte ich bereits dreimal mit eingeschleppten, nichtheimischen Ameisenarten zu tun.

Danach geht’s in den wohlverdienten Feierabend … doch nicht … erst muss noch der Bürokram erledigt werden.