Jehn: Tagebuch Juni 2020
Unser Tagebuch-Autor: Oliver Jehn
Oliver Jehn ist seit 15 Jahren als Schädlingsbekämpfer tätig. Seit 2016 betreibt er ein eigenes Unternehmen in Haßloch in der Pfalz. Er ist für Kunden in der Südpfalz, der Vorderpfalz, Bad Dürkheim, Mannheim, Heidelberg und Umgebung tätig. „Ich beschäftige mich mit Schädlingsbekämpfung, Monitoring und Taubenabwehr und habe die Sachkunde an der FHT in Bad Kreuznach erworben. Aktuell bin ich im Unternehmen der einzige der mit Schädlingsbekämpfung betraut ist. Das wird sich hoffentlich in mittlerer Zukunft ändern.
Wenn der Tag so anfängt …
Mein Tag beginnt immer damit, dass ich meinen Sohn in die Kita bringe, die um die Ecke unseres Wohnhauses liegt. Danach geht es direkt los zum ersten Kunden. Monitoring ist angesagt. Bei einem Gastronom war, was Schädlinge angeht, alles in Ordnung. Diesen Kunden konnte ich dauerhaft binden, nachdem ich ihn mit der Beseitigung der massenhaft im Restaurant auftretenden Deutschen Schabe überzeugen konnte. Allerdings gibt es da so Dinge, die vielleicht nicht ganz so in Ordnung sind. Wenn man nach dem Wechsel einer Klebefläche so aussieht.
Erfolgserlebnis
Weiter zum nächsten Kunden. Schabenbekämpfung in regelmäßigen Abständen. Der Orientalischen Schabe „Herr“ zu werden, ist in manchen Gegenden gar nicht so einfach. Aber die konsequente Arbeit trägt Früchte, wie man an den Klebefallen sieht. Der Befall war anfangs viel stärker.
Spannender Fund
Beim nächsten Gastrokunden richtete ich ein Monitoring ein. Blatta Orientalis sind hier ebenfalls die Plagegeister, die es zu beseitigen gilt. Dort machte ich einen spannenden Fund: Eine weiße Larve.
Wespenalarm
Der nächste Kunde, ein Notfall. Wespen. In einer Gartentruhe, in der Stuhlauflagen gelagert wurden, hat sich offensichtlich eine Königin zur Überwinterung niedergelassen und direkt dort mit dem Nestbau begonnen. Wer will es ihr verübeln?
Marder im Hohlraum
Zum Abschluss durfte ich einem Kunden bei seinem Marderproblem behilflich sein. Im Schlafzimmer einer Dachwohnung ist ein verschalter kleiner Hohlraum. Und ausgerechnet da hat sich wohl eine Marderfamilie
niedergelassen. Ich bohrte ein paar Löcher, um mit dem Endoskop abzuklären, ob sich gerade Tiere in dem Hohlraum befinden. Negativ. Den Hohlraum habe ich über die Bohrungen mit Vergrämungspuder behandelt und anschließend die Bohrungen mit Kappen wieder verschlossen. Ich wollte mir eine Übersicht auf dem Dach verschaffen. Das Resultat war klar. Die Dächer sind versetzt. An jedem Versatz boten sich Schwachstellen in die Marder eindringen können. Oder auch Waschbären, die auch in der Pfalz unterwegs sind. Ein Dachdecker übernahm dann, nach Rücksprache mit dem Vermieter, das Verschließen der Schwachstellen. Von meiner Seite aus werden trotzdem die Fallrohre in den nächsten Tagen mit Abwehrgürteln abgesichert.
Wespen im Kinderzimmer
Sagte ich Abschluss? Doch nicht! SOS! Wespen im Kinderzimmer. Vor Ort angekommen zeigte man mir den Einflug von Wespen, genau über einem Wintergarten, also super zu erreichen. Doch nicht genug. Auf der Innenseite haben sich die Wespen durch die Gipskartonplatten gefressen und haben sich das Kinderzimmer als zweiten Ausflug auserkoren, was natürlich für Panik bei der betroffenen Familie sorgte. Von beiden Seiten habe ich das Nest behandelt. Innen über eine Leiter, außen per Balanceakt über die Trägerkonstruktion des Wintergartens.