Kittner: Tagebuch Februar 2020
Unser Tagebuchautor: Stefan Kittner
Im Mai 2009 hat sich Stefan Kittner als Schädlingsbekämpfer selbständig gemacht. Im Beruf arbeitet er seit 2000, die IHK-Prüfung hat er 2002 abgelegt. Wie der Name sagt, befindet sich seine Firma Allgemeine Schädlingsbekämpfung Leverkusen in der Rheinstadt nördlich von Köln. Das Einsatzgebiet erstreckt sich über Leverkusen, Köln, Bergisch Gladbach und Düsseldorf.
Bettwanzen, mal wieder!
Ein uns bekannter Kunde hat in einer seiner vermieteten Wohnungen wieder Bettwanzenalarm. Die neuen Mieter, ein Trupp Arbeiter auf Montage ist frisch in die Wohnung eingezogen und hat die nervenden und beißenden Tiere entdeckt. Jetzt war schnelle Hilfe gefragt! Die Inspektion ergab eine große Population in zwei der drei Zimmer der Wohnung. Für die Dauer der Bekämpfung werden die Bewohner in eine andere Wohnung umquartiert. Dann wird die Haustechnik demontiert, ebenso die Betten, Fußleisten und Steckdosen. Danach konnte ich mit der Sprühbehandlung anfangen.
Rattenalarm im Altersheim
Auf dem Weg nach Hause ereilt mich dann ein Anruf des Haustechnikers eines Altenheimes: Rattenalarm im Keller! Auch hier war sofortiges Handeln gefragt. Der Klimaraum wurde mit Schlagfallen bestückt und über das Wochenende muss eine kapitale Ratte in eine der vier Fallen gegangen sein. Wir haben sie mit einem Metermaß abfotografiert. Stattliche 28 cm ohne Schwanz. Die Inspektion zeigte einen Tunnel hinter dem Klimagerät vom Keller in den Fettabscheider und da gab es einen Gang in die Kanalisation. Mehrere Fachfirmen wurden beauftragt, das Klimagerät zu demontieren und die Tunnel und stillgelegten Röhren zu verschließen und somit einen weiteren Rattenbefall zu verhindern.
Kabelfressende Mäuse
Während der Entsorgung der Ratte kam ein Notruf von einem heimischen Radiosender rein. Eine Maus treibt ihr Unwesen in der Redaktion und hat schon ein Telefonkabel zerbissen. Da die teure Studiotechnik des Senders gerade frisch erneuert wurde, besteht die durchaus berechtigte Angst, dass sich die Maus auch über die neue Studiotechnik hermacht. Bei der Besichtigung fielen mir zwei Zugänge auf, einmal die fehlenden Türbesen an der Eingangstür sowie ein Loch, wo die Heizungsrohre in die Kaffeeküche kommen. Ich beködere zwei TrapMe-Fallen, richte sie ein und platziere sie in Küche und Redaktionsraum.
Verräterische Fußspuren
Kurz vor Feierabend stand dann noch ein Routinebesuch bei einem Kunden mit Mäusebefall an. Mit Hilfe einiger Köderstationen auf dem Dachboden des Hauses habe ich den Befall gut in den Griff bekommen. Aber den Augen eines erfahrenen Schädlingsbekämpfers entgeht nichts, auch wenn es nicht direkt mit dem Auftrag zu tun hat. Beim Abgehen des Einfamilienhauses in ländlicher Gegend konnten wir interessante Trittspuren auf den Fliesen der Terrasse finden. „Die langen ,Finger‘ zum Greifen waren typisch!“ Die dicht bei einander liegenden Spuren, wiesen deutlich auf einen Waschbären hin, der im Bereich der Terrasse nach Fressbaren sucht. Um das Tier wird sich ein Jäger kümmern müssen.
Schlagfalle löst aus
Eigentlich sollte man denken, dass auch für einen Schädlingsbekämpfer irgendwann mal Feierabend wäre. Aber mein Handy sendete mir eine Mail: Falle 1 in der Kaffeeküche des Radiosenders mit Mäusebefall hat ausgelöst.
Da ich wusste, dass um diese Uhrzeit kein Mitarbeiter im Studio war, alarmierte ich den Chef vom Dienst. Er beschloss, dass wir am nächsten Morgen den Fang begutachten und auch entsorgen würden. Danach war endgültig Feierabend nach einem abwechslungsreichen Tag. Und es war tatsächlich noch Zeit für ein Feierabendbier!