Krämer: Tagebuch Oktober 2019
Unser Tagebuch-Autor: Daniel Krämer
Warum wurde ich Schädlingsbekämpfer?
Ich kann nicht kochen. Das wurde meinen beiden Kocheltern schnell klar. Aber es kamen immer Techniker in die Küche die sich in allen Einrichtungen in Berlin gut auskannten und immer durch Türen gehen wo „Betreten verboten“ drauf stand. Das klang erst einmal gut. Erst später bekam ich mit, dass diese Wahl mich besser erfüllt als andere Berufe es je könnten.
Viel Vorbereitungsarbeit
Es war mal wieder soweit! Eine zertifizierte Firma hat sich einmal im Jahr, je nachdem was gerade dran ist, entweder einem Überwachungsaudit, oder einer Rezertifizierung zu stellen. Eigentlich Routine, nur diesmal mussten wir im Vorfeld des Audits die Firmenstruktur vereinheitlichen, da wir nicht mehr, wie noch 2018 mit zwei Firmen – der MIB und der ABS Schädlingsbekämpfung – aktiv waren. Aber die alte Lösung brachte eine Reihe von Nachteilen mit sich: Die Geschäftspapiere enthielten unterschiedliche Angaben und jeder Techniker musste immer für beide Firmen die entsprechenden Papiere mit sich führen. Zum 01.04.19 haben wir schließlich beide Firmen zusammengeführt. Die Rezertifizierung sollte am 19./20.Oktober erfolgen.
Da wir wissen, wie aufwändig es ist, erst kurz vor dem Termin die Unterlagen neu zu erstellen, legten wir mit der Hauptarbeit bereits im März los.
01. März - 30. Juni 2019
Als erstes wurden alle Arbeitsanweisungen, Betriebsanweisungen der Firma mit dem neuen Logo versehen sowie das aktuelle Datum eingefügt. Der Änderungsstand wurde auf „A“ gesetzt. Dabei mussten alle Papiere auch auf Aktualität geprüft werden. Eine echte Fleißarbeit, schließlich müssen über 140 Dokumente geändert werden. Auch das Hotel für den Auditor musste rechtzeitig gebucht werden. Und schließlich erfolgte die Recherche der neuen Sicherheitsdatenblätter und deren Austausch.
01. - 15. Oktober 2019
Die heiße Phase hat begonnen! Ich musste das Organigramm erweitern und die Beschreibung des Betriebes mit den neuen Standorten anfertigen. Gleichzeitig überprüfte unsere QMB alle Schulungsnachweise und Unterweisungen auf Vollständigkeit. Einige Kollegen mussten im Nachgang noch Belehrungen erhalten. Aufgrund der Neufirmierung musste auch die Gewerbeanmeldung und die Meldungen bei der „Lagetsi“ erneuert werden.
01. - 15. Oktober 2019
Die Organisation das Audits stand an! Catering für die 2 Tage bestellen, einen zweiten Beamer bereitstellen, falls einer ausfällt. Ein Onlinemonitoring wurde auf den Sonnabend verlegt, um nach dem Frühstück unsere Arbeit dem Auditor zu präsentieren. Der Kollege wurde eingewiesen, nur das zu tun, was er sonst auch immer macht.
16. - 30. Oktober 2019
Danach nahmen wir die Prozesse unter die Lupe: Änderungen im Arbeitsablauf wurden in die Dokumentation eingearbeitet, Mitarbeiterkompetenzakten und die Ausbildungsnachweise eingepflegt. Es wurden Musterdokumentationen für die Präsentation aufbereitet und das Gefahrstoffregister an die Lagerhaltung angepasst. Und auch die ortsveränderlichen Geräte wurden kurz vor dem Audit durch einen Elektriker überprüft. Alle Entsorgungsnachweise wurden gescannt und bereitgelegt. Unsere externe Sicherheitsfachkraft musste die Begehungsprotokolle und die halbjährliche Auswertung zur Verfügung stellen. Alle 45 Ordner wurden zunächst rot markiert und nach und nach durchgesehen. War ein Ordner abgeschlossen wurde dieser auf „Grün“ gesetzt.
14. Oktober 2019
Die Getränke wurden geordert und der Raum umgestaltet, schließlich soll der Auditor in einer angenehmen Atmosphäre arbeiten können. Und unsere Anspannung wuchs auch so langsam. Alle Ordner wurden nochmals angesehen und Stichproben gemacht.
17. Oktober 2019
Das Hotel wurde noch einmal angerufen, um die Buchung des Zimmers zu überprüfen. Alle Dateien wurden auf den Präsentations-Laptop gespielt und ein Testlauf gefahren. Ja, auch ein frisches, blaues Hemd habe ich mir für das Audit bereit gelegt. Auch der Sekt wurde bereitgestellt. Natürlich in der Hoffnung, dass er auch geöffnet wird.
18./19. Oktober 2019 (Audit)
Es ist endlich soweit! Das Audit beginnt und das für uns bereits zum fünften Mal. Präsentationen, Fragen beantworten … Nach zwei Tagen war alles vorbei. Das Zertifikat wurde erteilt und dazu gab es wie jedes Jahr Hinweise zur Weiterentwicklung. Der kalt gestellte Sekt wird geöffnet.
Fazit: Auch wenn es im Vorfeld viel Arbeit gab, hat es Spaß gemacht! Für das nächste Jahr werden wir die Gefährdungsbeurteilung
Mutterschutz überprüfen. Außerdem planen wir das Portal „Eplas“ als Schulungsplattform zu nutzen. Und auf die geplante weitere Digitalisierung zur Fehlerbehebung ist unser Auditor ebenfalls schon gespannt. In diesem Jahr werden nur noch einige geplante Schulungen erfolgen. Im kommenden Frühjahr werden wir dann wieder so langsam mit den Vorbereitungen für das 2020 anstehende Überwachungsaudit beginnen. Bis dahin ist bestimmt wieder einiges passiert, was eine Änderung der Dokumente notwendig macht.