Lergon: Tagebuch Juni 2015

Sommer, Sonne und Stress

Jobgeschäft

Hilferuf aus einem Geschäft für Abendgarderobe. Ein Marder war durch den Verkaufsraum geflitzt
und nun nicht mehr auffindbar. Letztlich orteten wir ihn hinter einer Wandverkleidung, die wir freilegen mussten. Eines der Bilder zeigt noch ein bisschen Fell des versteckten Marders (siehe Markierung). Mit
einer speziellen Stange mit Fangschlinge, die ein verletzungsfreies Einfangen ermöglicht, erwischten
wir ihn schließlich. Es war ein sehr junges Tier, das wir direkt danach in die zuständige Auffangstation
brachten. Der Schaden war das Geschäft war gar nicht so klein. Das Tier hatte mehrere Abendkleider zerkratzt und angerissen. Etwa 5000 Euro Schadenhöhe.

Die Bewohner einer Wohnung wunderten sich über Geräusche im Bereich des Abzugs. Als wir ankamen,
erklärten sie, dass die Geräusche seit dem Vortag verschwunden und vorher schon weniger geworden waren. Wir öffneten den oberen Teil der Abzugshaube, um zu schauen. Dort fanden wir mehrere tote Schwalben. Sie müssen übers Giebeldach in den Schacht geraten sein und sind wohl von dort bis in die Abzugshaube gerutscht.

Im Rolladenkastenbereich waren den Bewohnern umherfliegende Wespen aufgefallen und sie vermuteten ein Nest. Tatsächlich war es ein bisschen anders. Als ich mich im Raum umschaute, fiel mir eine feuchte Stelle in der Decke auf und ich hatte sofort einen Verdacht. Die Wespen hatten ihr Nest nicht im Rolladenkasten, sie waren lediglich über den Rolladenkasten in die Deckenkonstruktion eingeflogen und haben über in der Zimmerdecke geschützt gelebt. Die Deckenkonstruktion war an der Stelle praktisch komplett abgetragen worden und lediglich die Tapete verhinderte den offenen Blick direkt ins Nest.

Hier könnte sich der Einzug verzögern. Ein Vermieter entdeckt in seiner monatelang leerstehenden Wohnung kurz vor der Übergabe an den Mieter einen Befall in der Wohnung. Wie sich herausstellt, handelt es sich um einen Befall mit Speckkäfern. Mal schauen. Es sollte sowieso komplett renoviert werden und auch die Böden sollten entfernt werden. Dennoch bringt die Behandlung jetzt Zeitdruck in die gesamte Renovierungsphase. Wenn der Mieter aber alles zeitnah und gründlich für uns vorbereitet, könnte das klappen.

Intern

Bei uns ist gerade Land unter im Büro. Wir können uns nicht retten vor Wespenaufträgen und hinzu kommen ungewöhnlich viele Befälle mit Brotkäfern. Das Telefon steht nicht mehr still und wir mussten bereits Aufträge ablehnen oder an Kollegen weiterreichen.

Ärger des Monats

Gut, dass nichts Schlimmeres passiert ist. Klar. Aber trotzdem natürlich auch aus Betriebssicht ärgerlich ist, dass meine Aushilfskraft wegen eines Unfalls für mindestens zwei Monate ausfällt. Ausgerechnet jetzt, wo wir so viel zu tun haben. Er war mit dem Motorrad unterwegs und wurde in den Unfall zweier
anderer Fahrzeuge verwickelt. Beinbruch.

Freude des Monats

Endlich Urlaub! Zwei Wochen Südfrankreich mit meiner Frau. Die Kamera natürlich immer dabei und das war gut so. Optisches Highlight meiner Ausbeute: Ein Schwammspinner. Außerdem konnte ich unserer Vermieterin helfen, einen Buchsbaumspinner zu beseitigen. Dabei konnte ich tolle Bilder von den Tieren für meine Sammlung machen. Jede Menge Tigermücken habe ich auch gesehen – und gespürt.

Vertragskunden

Ups, da hat sich aber jemand erschreckt. Bei einer regulären Kanalkontrolle versuchte sich eine Ratte schnell zu verstecken. Aber sie hatte wohl zu viel gefressen und musste sich sehr durch die Öffnung quälen. So konnte ich in Ruhe fotografieren.

Hier gab es Probleme mit Rattenbefall auf dem Gelände. Bei einer Begehung fielen uns Rattenzugänge an einer Telefonzelle auf. Wir hoben die Telefonzelle an und sahen den Bau. Gut zu erkennen: Mehrere Scheiben Brot. Die mussten sie mindestens 200 Meter weit geschleppt haben.

 

Unser Tagebuch-Autor

Detlev Lergon: Seit 1996 ist er als selbstständiger Schädlingsbekämpfer tätig. Seine Firma DELEX Schädlingsmanagement sitzt in Saarbrücken. Detlev Lergon hat 5 Mitarbeiter, davon 4 Techniker und 1 Bürokraft. Er ist schwerpunktmäßig im Gesundheits- und Vorratsschutz tätig, macht aber auch Holzschutzarbeiten. Die Kundschaft ist buntgemischt – vom Privatkunden über den Industriekunden bis hin zu öffentlichen Auftraggebern.

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