Lergon: Tagebuch Oktober 2015

Loch im Auto, Loch in der Wand

Jobgeschäft

Was aussieht wie Kaffeepulver, ist der Auswurf von Ameisen, die eine Korkdämmschicht zerlegt haben, um sich ein Nest zu bauen. Über der Wohnung, wegen der wir gerufen worden waren, befand sich ein
Satteldach. Ein Kabelschacht führte von der Wohnung ins Dach. Durch den Schacht rieselte der Abtrag von oben aus dem Dach.

Halmfliegen-Befälle sind für uns keine ungewöhnlichen Aufträge. Damit haben wir öfters zu tun. Mitarbeiter eines Büros hatten hier ein Problem mit Tieren in Lamellenjalousien gemeldet. Die Tiere flogen auch ins Büro hinein. Nach unserem Einsatz war dann der Gebäudereiniger dran. Und hier sitzen sie an der Fensterscheibe eines Villentürmchen.

Spechte stellt man sich eigentlich eher am Baum vor als an Hauswänden. Aber dieses Loch in der Fassade einer Außenmauer ist tatsächlich auch von einem Specht verursacht worden. Unser Job ist es, Abwehrmaßnahmen zu konzipieren, die tierschutzgerecht sind. Mit der Reparatur der Fassade haben wir nichts zu tun.

Im Sommer hatten wir hier ein Taubennetz montiert, das auch dicht war. Dann hat der Wohnungsinhaber
selbst ein Metallprofil so befestigen lassen, dass das Netz zerstört wurde. Nun ist die Diskussion im Gange, wer schuldig ist. Aber eigentlich ist der Fall klar.

Dass Tauben übrigens nicht nur durch ihren Kot Gebäude schädigen können, kann man gut an diesem zufälligen Schnappschuss erkennen (kein Auftrag). Die Tauben picken die Fugen kaputt.

Intern

Fast die ganze Woche war ich vor allem im Büro. Eine unbefriedigende Woche. Leute, die ich sprechen wollte, hab ich schlecht erreicht, andererseits klingelte ständig das Telefon und ich wurde in gerade begonnenen Arbeiten unterbrochen. Herrlich ist immer der Freitagnachmittag. Das scheinen alle Verkäufer Deutschlands als günstigsten Zeitpunkt für Verkaufsgespräche entdeckt zu haben. Arbeitssicherheit, Autos, Google-Platzierungen – ein Angebot nach dem anderen.

Ärger des Monats

Mein Auto hat ein richtig heftiges Loch im Lack und niemand will die Verantwortung übernehmen. Ein Mitarbeiter einer Firma, die im Auftrag der Stadt Grünarbeiten ausführt, hat mit der Motorsense einen Stein aufgewirbelt, der gegen mein Auto geknallt ist. Aber er streitet es ab.

Freude des Monats

Unsere Re-Zertifizierung 9001 ist erledigt und alles lief glatt. Und das DIN EN 16636 – Zertifikat haben wir ja auch inzwischen.

Vertragskunden

Im Auftrag der Hausverwaltung kümmern wir uns regelmäßig um ein Haus, bei dem immer wieder Schabenbefall auftritt. Eine Mischung aus ungünstigen sonstigen Bedingungen und baulichen „Einladungen“ für Schaben. Das Haus bietet so viele Versteckmöglichkeiten und Zulaufstellen, dass eine Tilgung kaum möglich ist – vor allem auch, weil ein Teil des Hauses eben nicht in unserem Zugriff ist und zwar ein wesentlicher Teil in diesem Zusammenhang. Die Klebefalle bringt reiche Beute. In der Mitte in grün: Der Lockstoff für die Schaben. Auf der Klebefläche: Abortfliegen, Schaben und Milben.

Anderer Kunde, andere Baustelle. Wie ein Restaurantbetreiber seine Ware einfriert, fällt nicht in mein Fachgebiet. Aber manchmal staune ich schon sehr über das, was ich sogar in guten Restaurants zu sehen bekomme. Hier wurden Brötchen und Lachs ohne Gefrierbeutel einfach auf alte Holztabletts gelegt und mitsamt den Tabletts eingefroren. Mann, Mann, Mann. Wo ist da die Lebensmittelkontrolle?

Unser Tagebuch-Autor

Detlev Lergon: Seit 1996 ist er als selbstständiger Schädlingsbekämpfer tätig. Seine Firma DELEX Schädlingsmanagement sitzt in Saarbrücken. Detlev Lergon hat 5 Mitarbeiter, davon 4 Techniker und 1 Bürokraft. Er ist schwerpunktmäßig im Gesundheits- und Vorratsschutz tätig, macht aber auch Holzschutzarbeiten. Die Kundschaft ist buntgemischt – vom Privatkunden über den Industriekunden bis hin zu öffentlichen Auftraggebern.

Wollen Sie wirklich schon gehen?

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