Veith: Tagebuch Dezember 2018

Neue Kundschaft durch Qualität
Jens Veith

Unser Tagebuch-Autor:

Zu seinen Aufträgen fährt er mit dem E-Bike: Jens Veith arbeitet bei MIB Schädilngsbekämpfung in Berlin.

„Zur Schädlingsbekämpfung bin ich vor acht Jahren eher durch glückliche Umstände über eine Zeitungsannonce gekommen. Die hörte sich interessant an und auf meinen damaligen Job als gelernter Fahrradmechaniker hatte ich schon länger keine wirkliche Lust mehr, da es jeden Tag eigentlich derselbe Ablauf war. Das kann ich jetzt nicht mehr behaupten. Ich habe den Job fürs Leben gefunden.“

Bettwanzen

Gerufen hat uns eine große Hotelkette, welche ein massives Problem in einem ihrer Häuser hat. Eigentlich wird der Kunde durch eine andere Firma betreut ... Jetzt nicht mehr! Ich stellte fest, dass die Bettwanzen im ganzen Zimmer zu finden waren, aber nicht im Bett. Dieser Umstand machte mich doch stutzig.

Ebenso die Tatsache, dass laut Hausmeister das Zimmer vorher thermisch behandelt wurde. Im Endeffekt kam ich zu dem Schluss, dass der thermische Ofen nicht auf die erforderlichen Grad eingestellt gewesen sein kann. Das hatte zur Folge, dass die Wanzen sich in alle Ecken des Zimmers verbreitet hatten, da es ihnen im Bett schlicht zu warm geworden war. Das Protokoll des Thermobugs bestätigte die Vermutung und meine chemische Bekämpfung führte dann auch zum gewünschten Ergebnis: Nun betreuen wir die Hotelkette.

Ärger des Monats

Als ich nach der großen Arbeitsbesprechung wieder am Berliner Ostkreuz mit der S-Bahn ankam, fand ich leider mein Lastenrad an der Stelle nicht mehr vor, an der ich es exakt drei Stunden zuvor angeschlossen hatte. Im ersten Moment ist es doch immer sehr irritierend, wenn man vor dem leeren Pfeiler steht und sich langsam nochmal im Kreise dreht, obwohl man unterbewusst sehr genau weiß, was hier grade passiert ist.

Der Rest des Tages war eine einzige Rennerei. Erst zur Wache latschen und den Diebstahl melden, dann zum Fahrradladen, das Versicherungsgedöns klären und eigentlich warten ja auch noch fünf Aufträge darauf, erledigt zu werden. Bleibt nur zu hoffen, dass die Versicherung jetzt keine Schwierigkeiten macht und ich schnell zu einem Ersatzrad komme.

Ratten

Nach langer Zeit hatte ich endlich mal wieder einen richtig schönen Rattenbefall im Keller eines Mietshauses in Friedrichshain. Die Ursache war schnell gefunden. Immer der Nase nach und die entsprechende Kellertür war ebenfalls offen. Ursache hier waren mehrere Abdeckkappen, die letztendlich einfach fehlten oder weggefressen waren. Mein Bericht der Schadensmeldung ging zwar umgehend an die betreffende Hausverwaltung, aber bis heute ist dort noch nichts passiert und die Ratten springen fröhlich im Keller umher. Aus dem einen Loch im Rohr rein und aus dem anderen wieder raus. Die Köderannahme ist hier zwar sehr gut, aber ohne Schadensbehebung werden noch einige Kadaver folgen. Da bin ich nicht so der Fan von.

Schaben

Die Inhaberin eines Chinesischen Restaurants hat sich bei mir gemeldet mit der Bitte, sie doch ganz schnell aufzusuchen, denn die Lebensmittelaufsicht habe ihren Laden aufgrund massiven Schabenbefalls am selben Tag geschlossen. Die Aufforderung, einer Schädlingsbekämpfung nachzukommen und die Befallsfreiheit nachzuweisen, war aber in der Tat nur einer von 23 Punkten, die bemängelt wurden. Die Küche war in einem sehr schlechten Zustand. Das alte Frittierfett tropfte schon von den Lüftungsrohren an der Decke und alles andere war, wenn dann nur sporadisch und oberflächlich, ab und an mal geputzt worden. Dementsprechend tobte hier das wahre Leben. Gründlichste Reinigungsmaßnahmen mussten hier umgesetzt werden, soweit möglich und soweit es nicht mehr möglich war, wurde die Einrichtung getauscht. Sechs Wochen lang war das Restaurant geschlossen, der Befall wurde zwar getilgt, doch ich rechne mit einer baldigen Neueinschleppung, da die Lieferanten nicht angesprochen werden und eine Wareneingangskontrolle schlicht nicht stattfindet.

Motten

Vor ein paar Tagen sprach mich meine Nachbarin an, ob ich vielleicht Zeit hätte, um mir mal ihre Wohnung anzusehen, da sie ein Mottenproblem habe, das sie einfach nicht in den Griff bekommt. Ein kurzer
Blick meinerseits in den Küchenschrank offenbarte sogleich die ganze Misere. Es war so ziemlich alles befallen, was die Gute in ihren Schränken hatte. Ich habe ihr also alles erklärt, worauf es jetzt in Zukunft
ankommt, wenn sie die Tierchen wirklich loswerden will. Von geeigneten Vorratsdosen bis zu regelmäßiger Durchsicht der Lebensmittel und Schränken nach Larven oder Puppen. In jedem Fall ist eine gewisse Konsequenz dringend erforderlich, denn dieser Vorgang sollte alle 14 Tage wiederholt werden. Fünf große Plastiktüten sind umgehend in den Müll gewandert und es wurde schlagartig ruhiger in der Küche. Meine Ratschläge hat sie auch umgesetzt und alles nun luftdicht verschlossen.