Strahl: Tagebuch März 2021

Im Zeichen der Marder
Unser Tagebuchautor: Gunnar Strahl

Unser Tagebuchautor: Gunnar Strahl

Gunnar Strahl ist Schädlingsbekämpfer aus Hamburg. Er arbeitet für die Blatta GmbH, die das gesamte Spektrum an Dienstleistungen rund um die Schädlingsbekämpfung anbietet.

In den vergangenen Jahren hat sich Gunnar Strahl intensiv mit der Marderabwehr beschäftigt. Trotzdem sorgen diese Tiere immer wieder für Überraschungen und Lernprozesse in seinem beruflichen Alltag.

Schäden an der Isolierung

Das Dach eines Kunden wurde in den vergangenen Jahren immer wieder von Mardern heimgesucht. Das Haus liegt in einem Waldgebiet und damit einem natürlichen Lebensraum von Mardern. Der Kunde beauftragte uns mit der Vergrämung eines Marders, der bereits diverse Schäden an der Isolierung hinterlassen hat. Der Kunde hat nach eigenen Angaben mittlerweile rund 40 Prozent höhere Heizkosten, da die Dämmung durch das Tier stark beschädigt wurde was zu Kältebrücken geführt hat. Aber auch die Geräuschkulisse, die der Marder verursacht hat, zerrte an den Nerven des Kunden. Er und seine Familie konnten nachts kaum noch durchschlafen.
Wir wurden beauftragt, den Marder zu vergrämen und das Dach an den Stellen, wo der Einschlupf des Marders stattfindet, sicher zu verschließen.

Anhaltende Kratzgeräusche

Wir haben das Dach an den entsprechenden Stellen gewissenhaft verschlossen und waren der Ansicht, den Auftrag im Sinne des Kunden abgearbeitet zu haben. Doch der teilte uns bereits wenige Stunden später mit, das er wieder massive Geräusche und Kratzen im Dachbereich wahrgenommen hat. Wir mussten also davon ausgehen, das der Marder sich noch im Haus aufhält. Wir schafften wieder eine Öffnung, damit das Tier ungehindert aus dem Dach entkommen kann, schließlich darf der Marder aus Tierwohlgründen nicht eingesperrt werden. Auf der Wildkamera, die wir fürs Monitoring noch am gleichen Tag aufgestellt hatten, konnten wir erkennen, das der Marder am nächsten Morgen nicht wieder ins Haus zurückgekommen ist. Der Kunde teilte uns außerdem mit, in dieser Nacht keine Geräusche gehört zu haben. Wir verschlossen also die letzte Öffnung und gingen davon aus, das die Sache mit Erfolg erledigt ist.

Hartnäckige Marder

Das war sie offenkundig doch nicht! Am nächsten Tag meldete sich unser Kunde und teilte mit, er habe wieder Geräusche gehört und die seien wesentlich heftiger gewesen, als in den Wochen zuvor. Aufgrund der Rückmeldung durch den Kunden sind wir davon ausgegangen, dass wir den Marder eingesperrt hätten. Am nächsten Tag öffneten wir also den Haupteinschlupf, stellten Wildkameras auf und stellten fest, das der Marder gar nicht mehr im Haus war und die Geräusche von dem Versuch herrührten zurück in den Unterschlupf zu gelangen. Die Auswertung der von der Wildkameras aufgenommenen Fotos zeigt zudem, dass mindestens ein weiterer Marder auf dem Grundstück des Kunden unterwegs war. Mit der Erkenntnis, dass sich definitiv kein Marder mehr im Haus aufhielt, war der Auftrag dann wirklich beendet.

Steinmarder (Foto: Rolfes/DJV)

Natürlicher Lebensraum

Steinmarder leben üblicherweise im Wald. Wenn es hier auch noch Häuser gibt, ziehen sie dort, wie im vorliegenden Fall, gerne ein. 

Monitoring mit Wildkameras

Für uns von der Blatta Schädlingsbekämpfung hat der Fall einmal mehr deutlich gemacht, dass gerade in der Mardervergrämung einige Punkte zu beachten sind. Zum
einen sind die Aussagen von Kunden mit Blick auf die Geräuschentwicklung mitunter nur bedingt hilfreich. Unerlässlich ist in einem solchen Fall ein Monitoring mit Hilfe von Wildkameras. Zum anderen ist eine genaue Inspektion des Daches unerlässlich. Und, last but not least, eine verlässliche Vergrämung der Tiere muss stattfinden, bevor das Dach verschlossen wird.

Diese und weitere Erkenntnisse zum Thema Marderabwehr vermitteln wir auch in unseren Onlineseminaren, die die Blatta GmbH Schädlingsbekämpfung auf Anfrage für Schädlingsbekämpfer*innen, Laien und Interessierte anbietet.

Dachisolierung (Fotos: blatta GmbH)

Marder mögen es warm und trocken: Die abgelegenen Bereiche eines Dachbodens bieten dafür die besten Voraussetzungen.

Marder unter der Motorhaube (Foto: DJV)

Erhebliches Schadpotenzial

Vor allem in abgestellten Autos verursachen Marder immer wieder Schäden.